Wie die Pandemie die Weltwirtschaft veränderte

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Bereits seit 2020 befindet sich die Welt in einem beinahe unwirklichen Szenario mit dem wohl kaum jemand gerechnet hätte. Die Covid-19 Pandemie hat uns fest im Griff und scheint diesen auch in naher Zukunft nicht lockern zu wollen. Mehrere Lockdowns erschwerte Arbeits- und Lebensbedingungen, Kurzarbeit, Schließungen und natürlich die Erkrankung selbst, zollen nun ihren Tribut. Durch die Pandemie und deren Auswirkungen veränderte sich die Weltwirtschaft maßgeblich, und tut dies noch. Was uns im Endeffekt erwartet, beziehungsweise wie weit diese Auswirkungen noch spürbar sein werden, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Inwiefern sich die Weltwirtschaft bereits verändert hat, werden wir hier erörtern.

Unterschiedliche Wirtschaftsentwicklungen in verschiedenen Ländern

Das Covid-19-Virus hat sich zu Beginn des Jahres 2020 von China aus, über Italien auf die ganze Welt ausgebreitet. Obwohl alle davon betroffen waren, setzte jedes Land unterschiedliche Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie. Diese sind unter anderem dafür verantwortlich, wie sich die Wirtschaft in den jeweiligen Ländern verändert hat.
Während Staaten wie etwa Schweden oder die Niederlande das alltägliche Leben bis auf Weiteres unverändert weiterlaufen ließen, gab es in Ländern wie Österreich, Deutschland, oder auch China komplette Lockdowns, in denen man das Haus nur noch im Notfall, beziehungsweise für dringende Tätigkeiten und Geschäfte verlassen durfte. Letztendlich gibt es jedoch einige Punkte, die durch die Pandemie weltweit verändert wurden, und Problematiken, die alle betrafen und nach wie vor betreffen.

Die Digitalisierung greift um sich

Zuallererst wurde bereits im ersten Lockdown klar, dass die Digitalisierung definitiv nicht aufhaltbar sein wird, und bereits jetzt schon verstärkt um sich greift. Unternehmen, die darauf ausgelegt sind, oder die Möglichkeit sahen, gaben ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, ins Homeoffice zu gehen. Das Arbeiten von zu Hause aus ist nicht nur bequem und sicher, sondern veränderte auch die Einstellung der Arbeitnehmer. Viele Unternehmen kehrten auch nach den Lockdowns nicht zum alten System zurück, sondern ermöglichten es Arbeitnehmern, flexibler und weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten.
Diese Entwicklung fordert nicht nur mehr Flexibilität von Arbeitgebern und -nehmern, sondern auch weitere Optimierungen von Breitbandzugängen und digitaler Ausstattung. Die Lockdowns sorgten außerdem für ein massives Wachstum im Online-Handel, und zwar weltweit. Sämtliche Unternehmen mit digitalem Potential wussten dies zu nutzen, und haben das Beste aus der Situation gemacht. Dies wiederum führte zur Schließung vieler kleiner, lokaler Betriebe, besonders im Handel, und gleichzeitig zum Verlust von Arbeitsplätzen. Obwohl durch eine wachsende Digitalisierung Arbeitsplätze geschaffen werden, gleichen diese die der geschlossenen Unternehmen nicht aus.
Die Covid-19-Pandemie hat im Grunde genommen eine ohnehin nicht aufhaltbare Digitalisierung weltweit massiv beschleunigt und macht nun ein Handeln, sowohl im Bereich der Ausbildung des richtigen Personals als auch im Ausbau der Breitbandzugänge und Vernetzung notwendig.

Schwächen des globalen Wertschöpfungssystems werden sichtbar

Geschlossene Produktionen auf Grund erschweren einzuhaltenden Maßnahmen wie etwa Sicherheitsabstände und Ähnlichem sorgte für Lieferengpässe, welche wiederum zu Kurzarbeit, Stillstände und Einkommenseinbußen führten. Auch die bis dahin betriebene Konzentration auf einzelne Zulieferer stellte sich in diesem Fall als ungünstig heraus. Besonders Anfang 2021 begannen Lieferengpässe ersichtlich zu werden, nicht nur für spezifische Teile, sondern auch bei Rohstoffen allgemein.
Obwohl sich die Situation mittlerweile wieder etwas entspannt hat, ist sie noch nicht im Zustand, wie vor der Pandemie. Auch hier lässt sich durch die unterschiedliche Handhabung der Pandemie diverser Länder nur schwer eine Diagnose für die Zukunft abgegeben. Zudem ist noch kein Pandemie-Ende in Sicht, beziehungsweise wird auf die Durchseuchung durch die Impfung gehofft, die wieder Stabilität in das System bringen sollte.

Hohe Arbeitslosigkeit einhergehend mit massivem Fachkräftemangel

Besonders die Schließung lokaler Geschäfte, beinahe der gesamten Gastronomie sowie des Vergnügungsbereiches, führten zu hohen Arbeitslosenraten. Viele Betriebe konnten mehrere Lockdowns nicht überbrücken und mussten ihre Mitarbeiter entlassen. In Europa sowie weltweit zeigt sich dadurch eine in den letzten Jahren nie dagewesene Arbeitslosenquote. Dadurch, dass die Pandemie kaum vorhersehbar auf die getroffenen Maßnahmen reagierte, konnten viele Unternehmen auch nicht vorausplanen und daher auch Mitarbeiter nicht auf unbestimmte Zeit weiter beschäftigen.
Trotz der hohen Arbeitslosenrate herrscht besonders in Mitteleuropa gleichzeitig ein massiver Fachkräftemangel. Die Wirtschaft versucht sich zu erholen, hat aber nicht die Kapazitäten dazu, weder personell noch im Bereich Rohstoffe und anderen Waren.

Wechselwirkung zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaft

Während die Wirtschaftskrise 2008 von den Finanzmärkten ausging, liegt das Problem nun in der Realwirtschaft. Eine Finanzkrise kann zwar laut Prognosen voraussichtlich abgewendet werden, trotzdem befindet sich die Weltwirtschaft in einer prekären Situation. Obwohl die Problematik von der Realwirtschaft ausgeht, wirkt sich diese selbstverständlich auf die Finanzmärkte aus. Deutliche Kursverluste auf den Aktienmärkten wirken sich auf die Liquidität von Unternehmen aus, und verstärken so Realwirtschaftliche Probleme.

Fazit

Die gesamten Folgen dieser Pandemie auf die Weltwirtschaft abzuschätzen, ist zum gegebenen Zeitpunkt noch kaum möglich. Je nachdem, wie lange sie noch anhalten wird, können die Auswirkungen massiv sein, und vor allem für viele Jahre anhalten. Was alles auf die Pandemie zurückfällt, ist vorab schwer zu sagen, wir werden uns aber zweifellos alle noch lange an diese Zeit erinnern. Für viele wird sie zudem auch finanziell noch lange spürbar sein.